Andreas G.
Andreas G.
aus 81677 München, Deutschland
imkert seit 2019

Am meisten fasziniert mich die hohe Schwarmintelligenz und die Fähigkeit, auf unterschiedliche Bedingungen reagieren zu können. Dazu die Fähigkeit, zu navigieren und zu kommunizieren. Allein der Schwänzeltanz mit der Beschreibung von Richtung und Entfernung von Tracht ist unvorstellbar.
Zuletzt hatte ich das Glück einen Naturschwarm einzufangen zu können und somit dessen Überleben zu ermöglichen. Ein unvergessliches Schauspiel und Abenteuer!

Hallo! Ich bin Andreas

Ich betreue 6 Bienenstöcke seit 2019.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

Mir hat es nicht genügt, bei Volksbegehren zu unterschreiben oder über Umweltschutz bzw. den Erhalt der Honigbiene zu sprechen. Ich wollte mehr machen und aktiv werden, habe mich im Frühjahr 2019 zum Imkerkurs angemeldet und mittlerweile mein erstes Volk vom Imker bekommen. Die Biene bzw. der Bien als Superorganismus fasziniert mich sehr. Ich könnte den Tierchen dauernd zusehen und verbringe viel Zeit vor der Beute um zu beobachten. Zudem halte ich es für wichtig, auch meinen Kindern (und auch Nachbarn, Freunden, Kollegen) Wissen über die Bienen vermitteln zu können. Mein zweites Volk ist ein selbst gefangener Naturschwarm.

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

Ich denke, als Imker lernt man nie aus, aber ich besuche seit dem Frühjahr 2019 einen Imkerkurs, lese Bücher und schaue erfahrenen Imkern über die Schulter. Am meisten lehrt wahrscheinlich die Praxis. Bayer, Münchner, Familienvater, 43. Ich habe eine ausgeprägte Heimat- und Umweltverbundenheit, bin gern in den Bergen und der Natur. Am liebsten mit meiner Frau und den Kindern.

Interview

Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?

Zunächst ist die größte Herausforderung, dass in Imkereikursen bzw. dem Selbststudium von Büchern oder Internet der Jungimker mit Informationen überflutet wird. Dies gilt es zunächst zu verarbeiten bzw. zu sortieren. Im Idealfall besucht man einen Imkereikurs, der über das komplette Bienenjahr begleitet und zur richtigen Jahreszeit die richtigen Informationen bereit stellt.

Was lernen ImkerInnen genau?

Man lernt über das Verhalten der Biene, Krankheiten bzw. Parasiten, richtige Haltung und Pflege, Ausrüstung, Geschichte, Phenologischen Kalender, Honigverarbeitung, Zucht, Schwarmverhalten, usw. Eine der wichtigsten Informationen, die ich zu Beginn meiner Imkerei bekommen habe war allerdings diese: "Die Bienen können seit Jahrtausenden auch ohne uns." Dies hat mir Sicherheit im Umgang und der Pflege gegeben. Der Bien als Superorganismus ist recht robust und wird im Normalfall nicht darunter leiden, dass dem Jungimker noch etwas Erfahrung fehlt. ABER: Man lernt als Jungimker auch, was für Bienen WIRKLICH schädlich ist: Pestizide, Monokulturen, industrieller Ackerbau, Versiegelung von Bodenflächen usw.

Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?

Es hat mir zumindest am Beispiel Bien gezeigt, dass wir von der Natur nur oberflächlich wissen und ein Großteil selbst wissenschaftlich nicht erklären lässt. Und es hat mir gezeigt, dass industrielle Landwirtschaft (bestimmt auch auf industrielle Viehwirtschaft ausweitbar) der Natur sehr schadet. Wir müssen viel behutsamer mit der kostbaren Natur umgehen! Zudem habe ich mein Umweltbewußtsein und meinen Willen, die Natur zu schonen und zu erhalten ausgebaut. U.a. konnte ich bereits einen Naturschwarm selbst fangen und damit sein Überleben sicherstellen.

Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?

derzeit nutze ich nur die Community des Imkereikurses, möchte aber perspektifisch noch in einen Imkereiverein eintreten.

Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?

Der Start mit zwei Völkern inkl. Ausrüstung und Kurs schlägt mit ca. 1000,- € zu Buche. Den laufenden Betrieb kann ich noch nicht so gut abschätzen, aber wenn die initiale Investition von Beuten, Schutzkleidung, Equipment, Bienenvölker, Mittelwänden und der Kursbesuch bezahlt ist, sind die Kosten m.E. gering. Evtl. kann man durch den Verkauf eines Ablegers, etwas Wachs oder Honig Einnahmen generieren, um kostenneutral zu imkern.

Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?

Kann ich nicht und möchte ich (derzeit) nicht. Aber wer weiß, was das Leben so bringt? ;-)

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