Heike S.
Heike S.
aus 71364 Winnenden, Deutschland
imkert seit 2018

Die perfekt aufeinander abgestimmte Gemeinschaft, in der jedes einzelne Tier seine Aufgabe in und außerhalb des Stockes wahrnimmt, begeistert mich seit meiner ersten Begegnung mit einem Volk. Besonders faszinierend finde ich die Kommunikation der Bienen, beispielsweise um über eine besonders gute Nektarquelle zu informieren. Über allem steht für mich ihre Bedeutung als Bestäuber, in der sie in erheblichem Maß den Erhalt und die Fortpflanzung unserer Pflanzenwelt verantworten.

Hallo! Ich bin Heike

Ich betreue 0 Bienenstöcke seit 2018.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

Ich bin naturverbunden, leidenschaftliche Hobbygärtnerin und ich liebe Honig in allen Varianten. Nachdem mir die Bedeutung der Imker für das Überleben unserer Honigbienen bewusst wurde, stand für mich schnell fest, dass ich selbst einen Beitrag dazu leisten will.

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

Am Anfang stand die Theorie im Selbststudium. Neugierig und mit einer Menge offener Fragen, z.B. welcher Rahmen ist der richtige, besuchte ich im Februar 2018 den Hohenheimer Imkertag, an dem erfahrene Imker und Junginkmer aus ihrer Praxis berichten. Danach war mich klar, dass ich das Imkern unter praktischer Anleitung weiter verfolgen wollte. Zu meinem Glück konnte ich gleich anschließend einen mehrmonatigen Kurs beim lokalen Imkerverein absolvieren. So erhielt ich einen fundierten Einblick in das Bienenjahr und die Arbeiten, die darin anfallen. Beruflich habe ich nichts mit Tieren zu tun. Ich bin Marketingreferentin bei einer karitativen Organisation, die sich auch für Nachhaltigkeit einsetzt. Durch die Berichterstattung in den Medien aufmerksam geworden, fing ich an, mich mit der Imkerei zu beschäftigen. Allerdings wollte ich erst erfahrenen Imkern über die Schulter schauen, ehe ich eigene Bienen anschaffe. Die Begeisterung ist geblieben und nun möchte ich gerne mit ein oder zwei eigenen Völkern starten.

Interview

Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?

Da ich aktuell noch kein eigenes Volk habe, bin ich passives Mitglied im lokalen Imkerverein. Obwohl Anfängerin bin, fühle ich mich ich als vollwertiges Mitglied behandelt und werde in die Geheimnisse um Königinnenzucht und Ablegerbildung eingeweiht. Außerdem ist es ganz praktisch, wenn man sich nicht unbedingt eine eigene Schleuder anschaffen will.

Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?

Auch wenn die Zahl der Imker gestiegen ist und glücklicherweise in den letzten zehn Jahren auch wieder die Zahl der Bienenvölker, setzen Pestizide oder Krankheitserreger wie die Varroamilbe den Bienen weiterhin zu. Das führt zwangsläufig zu Verlusten. Außerdem sind die meisten Neuimker nicht erwerbsmäßig als Imker tätig und haben gerade zu Beginn nur eine überschaubare Anzahl an Völkern.

Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?

Die Generation früherer Imker hat die Imkerei schwerpunktmäßig betrieben, um Honig zu produzieren und zu verkaufen. Bei den Imkern, die in den letzten fünf Jahren begonnen haben, steht oftmals nicht so sehr der Ertrag im Vordergrund, sondern vielmehr die Arterhaltung.

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

Der Preis ist abhängig natürlich immer auch abhängig von der Sorte. DIe Jahreszeit spielt eigentlich keine Rolle. Im Schnitt würde ich in der Direktvermarktung rund 11 bis 12 Euro als fair einschätzen.

Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.

Es gibt ein Wildbienensterben. Solange es Imker gibt, stirbt die Honigbienen nicht aus. Sie sind im Grunde Nutztiere, die in dem Umfang gezüchtet werden, wie sie gebraucht werden. Zwar setzen Pestizide oder Krankheitserreger wie die Varroamilbe den Bienen zu, doch durch die steigende Zahl der Imker ist die Trendwende beim Rückgang der Beinenvölker aktuell gestoppt. Die Förderung und Sensibilisierung muss aber konsequent weiter verfolgt und ausgebaut werden.

Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?

Ohne Imker - auch HobbyImker - gäbe es bald keine Honigbienen mehr. Wichtig ist eine gute Ausbildung, damit auch Jung- und Hobbyimker Bienenkrankheiten und Gefahren erkennen und behandeln können.

Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?

Letztlich hat jeder Imker seine Vorgehensweise und wenn er Erfolg damit hat, bleibt er dabei und gibt diese Erfahrung weiter. Möglicherweise gibt es auch kein Richtig oder Falsch. Aus welchem Grunde gäbe es sonst über 100 verschiedene Rahmen und Beuten? Wenn sie nicht irgendwie eine Daseinsberechtigung hätten, würde sich doch andernfalls die ökonomischste (Erwerbs- und Hobbyimkrer) und die ökologischste Lehre durchsetzen.

Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?

Der Verzicht auf (bienengefährliche) Pflanzenschutzmittel, die Kultivierung bienenfreundlicher Pflanzen sowie die Ansiedlung und Förderung von Wildbienen über Aufstellen von Insektenhotels, Nisthilfen und Wildbienenhäuser sind alles Maßnahmne, die zum Schutz der Bienen einen großen Betrag leisten können.

Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?

Zuerst würde ich mich in die Theorie einlesen. Für den einen oder anderen wird sich das Thema dann schon erledigen, z. B. weil man erfährt, dass die Schwarmkontrolle immer in die Zeit fällt, in der man für gewöhnlich in den Urlaub fährt. Man sollte unbedingt beim lokalen Imkerverein einen Neuimkerkurs besuchen, da gerade anfangs sehr viele Fragen auftauschen und einfach alles neu ist - angefangen vom Herausnehmen und Kontrollieren der Waben über das Brutverhalten und die Entwicklungsstufen etc. Außerdem handelt es sich bei Bienen um Lebewesen, an denen man nicht auf gut Glück die Theorie ausporbieren sollte, sondern auf die Erfahrung von langjährigen Imkern ausbauen sollte. Ich persönlich habe mir noch einen "Paten" gesucht. Das ist ein langjähriger Imker, bei dem ich mein Wissen praktisch veritefen klonnte und der mich auch begleitet, wenn ich bei meinem eigenen Volk unsicher bin.

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