Florian T.
Florian T.
aus 61389 Schmitten, Deutschland
imkert seit 2016

Bienen sind das Großartigste das ein Mensch erleben darf...

Hallo! Ich bin Florian

Ich betreue 0 Bienenstöcke seit 2016.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

Aus Spaß und Freude, aber auch um ein hochwertiges regionales Produkt zu erzeugen. Man lernt nie aus und es ist jedes Jahr eine neue Herausforderung aller Bienenvölker gerecht zu werden.

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

Erlernt habe ich es in unserem Imkerverein am Lehrbienenstand in Pfaffenhofen a.d.Ilm (Bayern) und bildete mich hier auch über Vorträge permanent weiter. Selbstverständlich unterstützte ich hier auch die Ausbildung neuer Jungimker. Mein Name ist Florian Tietze, ich bin leidenschaftlicher Eisenbahner und Imker. Auf die Biene gekommen bin ich bereits in meiner Kindheit, aber erst recht spät dann doch den Entschluss gefasst Bienen zu halten. Ich unterstütze aber auch den Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm ehrenamtlich als Wespen- und Hornissenfachberater mit großer Begeisterung und siedle; sofern meine Zeit es zulässt; den ein oder anderen Hornissenstaat auch um. Ich imkere in Dadant US und Zander.

Interview

Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?

Nicht nur den Lebenszyklus der Bienen zu kennen, sondern auch der Schädlinge, als Beispiel die Varroamilbe.

Was lernen ImkerInnen genau?

Zusammenhänge in der Natur und Wetter zu beobachten, deuten und danach handeln, aber auch betriebswirtschaftliche Grundkentnisse sind wichtig. Nicht zuletzt natürlich - wie ein Bienenvolk funktioniert.

Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?

Grundlegend! - da ich mit offenen Augen durch die Gegend laufe, und immer schaue, was in der Natur gerade blüht, oder wie die Entwicklung kommender Pflanzen sich jährlich aufs Neue widerholt aber dennoch ganz anders ist. Das ist ein kostenloses Geschenk der Natur und man kann es nutzen zum "inne halten".

Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?

Ich bin selbst im Verein tätig; als Ausbilder und Pate für Jungimker, aber auch der der sich um die Technik und Gestaltung der Vereinsfläche kümmert.

Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?

Das kommt immer darauf an wie groß man einsteigen möchte. Mit 500 Euro sollte man mindestens rechnen... und man sollte die Folgekosten auch nicht aus vergessen.

Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?

Ich würde mich gerne mit der Imkerei / Imkereibedarfsladen / Bienenwachsumarbeitung selbständig machen.

Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?

Das halte ich für nicht richtig. Die Biene hat den Imker; die Wildbienen haben Niemanden. Insbesondere ist es wichtiger die Vielfalt an Pflanzen in der Natur zu gewährleisten da viele Wildbienenarten sich auf einzelne Pflanzen spezialisiert haben die heute vom Aussterben bedroht sind, das gilt für die Tiere und die Pflanzen.

Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?

Die Erfahrung habe ich auch gemacht ist aber grundsätzlich für viele der älteren Imkerkollegen in meinem Umfeld nicht immer zutreffend.

Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?

Ja und nein. Man sollte sich bewusst sein dass man mit Bienenhaltung im Landwirtschaftlichen Bereich tätig ist, ein Lebensmittel in Verkehr bringt, und Tierhaltung immer Verpflichtungen mit sich bringt. Bienen in den Garten stellen und sich selbst überlassen ist der falsche Ansatz und bringt mehr Probleme als Nutzen.

Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?

Diese Frage ist schwer zu beantworten. Eine Möglichkeit die mir spontan in den Sinn kommt ist, dass die aktuellen Generationen jüngerer Imker sehr stark beruflich eingespannt ist, daher wenig Zeit für das Hobby bleibt.

Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?

Die jüngere Imker Generation ist sehr viel mehr und umfassend miteinander vernetzt, was einen offenen und zum Teil auch anonymen Erfahrungsaustausch ermöglicht.

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

Ich meine ein 500g. Glas sollte regional im Schnitt mindestens 8€ kosten. Damit arbeitet man gerade kostendeckend. Qualtität im Glas sollte eigentlich der Verbraucher selbst Wertschätzen, was regionaler Honig kosten darf/sollte.

Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.

Ja und Nein. Es sterben Bienen das ist richtig, es sind jedoch nicht die Honigbienen sondern Wildbienen, Hornissen und Wespen, deren Nahrungsangebot durch Steingärten etc. stark eingeschränkt ist.

Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?

Die Honigbiene braucht heute den Imker bzw. Menschen - sie wurde so gezüchtet. Wildbienen, Wespen und Hornissen brauchen Nistplätze, aber auch Futterquellen. Viele der Wildbienenarten haben sich auf bestimmte Pflanzen und Blüten spezialisiert, wo selbst die Honigbiene nicht an den Nektar kommt. Ich sehe die Imkerei als Nachhaltig an, was auch den Wildbienen ausreichend Futter übrig lässt, und auch meine Bienenstände schaffen Platz für alle Arten von Wildbienen sich anzusiedeln ohne Konkurrenzkampf zu den Honigbienen. Von einer Massentierhaltung kann man hier nicht sprechen, denn jedes Bienenvolk ist eine Einheit und im Gesamten als "Tier" zu sehen, nicht die einzelne Biene.

Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?

Weil jeder Imker seine eigenen Erfahrungen gemacht hat, die Standortbezogen sind und es oftmals viele Möglichkeiten und Wege gibt um sein Ziel zu erreichen. Oftmals sind wenige Hundert Meter schon ausschlaggebend.

Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?

Nistpätze schaffen, eine Wilde Ecke im Garten die sich selbst überlassen wird, und auf chemische Spritzmittel aller Art verzichten. Am besten Rasen nicht mit dem Mähroboter mähen sondern ruhig mal etwas wachsen und blühen lassen. Und die besten biologischen Spritzmittel, kann man selber ganz einfach herstellen, ohne schlechtes Gewissen. Selbst in unserem Garten setzen wir diese ein, sofern es überhaupt nötig ist. Natürlich Honig beim Imker um die Ecke kaufen, auch wenn er vielleicht mehr kostet als kostengünstigere Discounterprodukte. Das Erlebnis Honig kann hier jedes Jahr aufs Neue erlebt werden.

Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?

Unbedingt einen Anfängerkurs sowie einen Honigkurs und bestmöglich eine lebensmitteltechnische Unterweisung beim Gesundheitsamt machen. Und sucht euch einen Imker, mit Erfahrung der sein Wissen gerne teilt.

Was denkst du über Hektar Nektar?

Ich finde die Idee super und bin gespannt wie es weitergeht.

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