Martin H.
Martin H.
aus 8605 Kapfenberg, Österreich
imkert seit 2019

Die Aufteilung der Aufgaben nur durch Instinkt bzw. Pheromon Steuerung. Als Imker fühlt man sich als kleiner Teil der Einheit

Unterstützt von

Hallo! Ich bin Martin

Ich betreue 30 Bienenstöcke seit 2019.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

Wir imkern, weil wir den Bien näher kennenlernen und ein wenig verstehen wollen. Ausserdem wärs klass, wenn ein wenig Honig abfallen würde. Dafür bekommen die Bienen gute Bienenweiden und wenn sonst nix blüht, dann halt nur Zuckerwasser. ...

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

Imker Kurse am steirischen Imker Zentrum in Graz. Wir imkern ohne Pate, damit wir nicht gezwungen sind, eventuell alte eingefahrene Denkweisen zu übernehmen. Der Rest kommt aus Selbstudium, Internet Recherche und ein wenig logischem Denken. Wir sind für alle Meinungen offen, übernehmen aber nur Dinge die für unsere Betriebsweise passen können. Wir Imkern auf Dadant im angepassten Brutraum. Learning by Thinking und Doing, quasi Wir sind Martin und Nicole und betreiben seit 2 Jahren den Youtube Kanal https://www.youtube.com/c/gartln.werkln. Unter anderem dokumentieren wir die Entstehung unseres naturnahen Gartens und ab Juni 2019 sind wir stolze Besitzer von Bienen und dürfen uns nun Imker bzw. Imkerin nennen. Bienen und Imker Kurse sind soweit besucht als Vorbereitung. Also wenn Euch das gefällt was wir machen, dann abonniert unseren Kanal so bleibt ihr am Laufenden.

Interview

Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?

Ein Überforderung an Meinungen, Wissen und Pseudowahrheiten. Ausgetretene Pfade zu verlassen ist nie ganz einfach

Was lernen ImkerInnen genau?

Viel Theorie, die aber auf die eigene Betriebsweise und den eigenen Standort anzupassen ist.

Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?

Meine Sicht zur Natur war immer schon die gleiche, jetzt schaut und beurteilt man den Verlauf des Jahres ein wenig aus einem anderen Blickwinkel. Wo blüht etwas und wie lange, was könnten wir auch in unseren Garten übernehmen. Was taugt den Bienen ...

Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?

Nur wegen der Pflichtversicherung im Verein. Momentan halt ...

Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?

Ich würde sagen rund 1500 für 3 Stöcke (Bienen, Beuten und Zubehör, Ausbildung, Literatur) ohne Schleuder und ohne Zubehör für die Honiggewinnung. Laufende Kosten für Fütterung und Varroabehandlung sind noch nicht abzuschätzen. Ungezügelte Lebenswandel kostet aber mehr ...

Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?

Aktuell wird es sich nicht ausgehen. Mittel und Langfristig könnte das eine Option sein ist aber etwas illusorisch. Vorallem will ich den besten Honig produzieren, der mit unseren Möglichkeiten möglich ist.

Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?

Ist sicher so, alles und jeder kennt die Honigbiene. Aber Wildbienen tragen auch sehr viel Bestäubungsleistung bei. Als Solitärbiene hast halt die Arschkarte gezogen. ...

Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?

Teils teils, aber nicht alle Praktiken die seit 40 Jahren gemacht wurden, muss man gedankenlos übernehmen

Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?

Aus unserer Sicht geht schon einige an Zeit drauf, weil man als Anfänger sicher nicht effektiv unterwegs ist. Aber die Lern kurve geht steil nach oben. Dann wird auch die Organisation besser.

Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?

Weil Bienen im Trend liegen ganz einfach. Das hat wenig mit Naturschutz bzw. Öko zu tun. Bienen sind trendy, das wird sich auch wieder ändern, wenn es maschinelle Bestäubungsleistung gibt oder das Hobby zu teuer wird..

Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?

Internet

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

Aufbereitete Bienenspucke sollte so um die 13 Eur für konventionellen Honig kosten. Bio Honig kann etwas teurer sein, das heisst aber nicht das er qualitativ hochwertiger ist. Bio ist halt formell. Der Preis wird sich aber nur schwer durchsetzen, solange der Konsument den günstigen Diskounter Honig um 3 Eur kauft.

Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.

Es gibt ein grosses Insektensterben, da gehören die Bienen auch dazu. Viel Natur wurde zerstört, viel natürliche Lebensräume ebenso von der Pflanzenvielfalt brauch ma nicht reden. Die Vorgärten bestehen oft aus einem super grünen Rasen, auch genannt Regenwurmfriedhof. Wir Menschen mögen es halt gerne, wenn alles aufgeräumt und sortiert bzw einheitlich ist. Natur funktioniert anders und ist halt kein Smartphone Spiel sondern echt. Viele haben keine Möglichkeit mehr Natur zu erleben ohne weit weg fahren zu müssen, also wo soll das Gfühl herkommen?

Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?

Der Imker ist Teil des Problems und zugleich Teil einer Lösungsmöglichkeit. Erwerbsimker, die vom Honig und anderen Bienen Produkten leben müssen, werden die Bienen anders beurteilen, als Hobbyweltverbesserungsimker.

Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?

3 Imker 6 Meinungen 1 Lösung, die aber nicht auf die eigene Betriebsweise umlegbar ist! Ich würde sagen, dass es sehr viel althergebrachtes Wissen ist und jeder halt ein wenig Recht hat für seinen Standort und seine Art der Bienenhaltung.

Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?

Naturnahes Imkern, wenn das überhaupt möglich ist. Keine Pflanzenschutzmittel verwenden, die nachweislich Insektensterben auslösen. Das geht halt bei Massenproduktion recht schlecht. Entweder überlebt der Großbetrieb oder halt einige Insekten. Dann gibt es wieder Diskussionen ums Bauernsterben .... Ois kann ma net mehr haben. Die Zeiten haben sich geändert.

Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?

Eigene Recherche und Selbststudium, damit man seine eigene Meinung einordnen kann. Man muss nicht imer alles Glauben, denn wer nichts weiss muss alles Glauben!

Was denkst du über Hektar Nektar?

Jo eh super. Initiativen die einen Beitrag leisten, sind grundsätzlich positiv. Aber es braucht naturgemäß die breite kritische Masse an Konsumenten, damit sich etwas ändert und da wird es schwierig. Nicht jeder kann und will sich ordentliche Lebensmittel leisten. Von Naturschutz red ma gar net.

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