Ingo D.
Ingo D.
aus 58332 Schwelm, Deutschland
imkert seit 2017

Bienen nehmen einen wunderbaren Platz in der Natur ein und haben mich ihr ein großes Stück näher gebracht.
Meine Völker pflegen und vermehren zu dürfen bereitet mir große Freude und Stolz.
Es ist ein kleines Wunder, wenn das Volk, das den Winter überdauert hat, wieder zu neuer Stärke heranwächst :-)

Hallo! Ich bin Ingo

Ich betreue 3 Bienenstöcke seit 2017.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

Warum ich mit der Imkerei anfing, wusste ich zunächst selbst nicht so ganz genau - ich wollte es einfach tun (und das, obwohl ich kein Fan von Insektenstichen bin)... Ich war mir schnell sicher, dass die Entscheidung richtig war, denn die Bienen bringen mich der Natur in große Schritten immer näher und ich genieße meine Zeit mit ihnen.

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

Ich habe an einem Ganzjahreskurs bei Pia Aumeier teilgenommen und mich parallel dazu im Imkerverein ausgetauscht. Einen eigenen Imkerpaten hatte ich nicht, aber stets hilfsbereite Kollegen, die auch mal bei meinen Anfänger-Ablegern vorbeigeschaut und meine Fragen beantwortet haben. Der Imkerkurs hat fundiertes Wissen vermittelt. Mein Name ist Ingo Diegel, ich bin praktizierender Tierarzt in Schwelm, NRW. Seit Jahren interessiere ich mich mehr und mehr für die kleinen Dinge und Zusammenhänge der Natur.

Interview

Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?

Momentan denke ich, dass es besonders wichtig ist, die Bedrohung durch die Varroamilbe sehr ernst zu nehmen und während des gesamten Imkerjahres alle sinnvollen, sich ergänzenden Maßnahmen zur Eindämmung des Parasiten zu ergreifen. Wir können darüber hinaus nur hoffen, dass die Politik endlich vernünftig wird und die bienengefährdenden Umweltgifte endlich konsequent verbietet.

Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?

Enorm! Ich beobachte den Jahresverlauf viel intensiver, achte auf die Temperaturentwicklung und natürlich den Blühbeginn wichtiger Trachtpflanzen. Denn nicht der Kalender, sondern das Wetter und das Klima steuern die Entwicklung der Bienen.

Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?

Ich bin gerne Mitglied im Imkerverein Wuppertal Langerfeld und fühle mich dort wohl. Die Mischung aus "Alten Hasen" und "Frischlingen" ist ausgewogen und die Unterstützung der Kollegen super! In Facebook-Imker-Gruppen bin ich eher stiller Mitleser, weil man bei kleinen Fehlern durchaus vom einen oder andern "Superimker" übertriebene Kritik erntet.

Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?

Ich habe in den ersten beiden Jahren etwa 2000,- Euro für Imkereizubehör ausgegeben.

Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?

Ich kann glücklicherweise von meinem Beruf als Tierarzt leben und bin nicht auf Einnahmen aus der Imkerei angewiesen. Unabhängig davon glaube ich, dass die Maßnahmen, die ein Berufsimker ergreifen muss, um wirtschaftlich leben zu können, kaum in Einklang mit einer liebevollen Bienenhaltung zu bringen sind.

Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?

Ich bin mir noch nicht sicher, ob diese Sorge wirklich berechtigt ist.

Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?

Das habe ich im meinem Imkerverein glücklicherweise überhaupt nicht so erlebt - ganz im Gegenteil!

Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?

Auf gar keinen Fall! Je nach Jahreszeit muss ich maximal einmal wöchentlich nach meinen Babys sehen - oft halte ich es aber nicht so lange aus ;-)

Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?

Ich starte gerade ins dritte Bienenjahr und habe gerade in meiner Meinung nach ausreichen Material für die Vermehrung meiner 3 Völker auf 10 Völker investiert. Dazu kam noch eine Honigschleuder - und schwupps sind vierstellige Beträge ausgegeben. Um also meine Völker vermehren zu können brauche ich ausreichend "Wohnungen". Erst dann kann ich die Völker an andere Imker(Anfänger) verkaufen. Es ist definitiv nicht ganz billig, sich ein gewissen Grundequipment zur Völkervermehrung zuzulegen.

Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?

Ich fürchte, dass bei der neuen Generation auch viele "Modeimker" dabei sein könnten, hoffe aber, dass ich mich täusche. Es ist derzeit einfach "in", Honigbienen zu halten. Dabeizubleiben und dieses beeindruckende Hobby über Jahrzehnte auszuüben, könnte den einen oder anderen Einsteiger überfordern.

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

Bei mir 2019: 12,- Euro

Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.

Es gibt definitiv ein Wildbienensterben, denn die natürlichen Nistplätze und das Futterangebot sinken. Gleichzeitig steigt die Belastung durch Pestizide. Unseren Honigbienen scheint es momentan noch gut zu gehen... nicht zuletzt Dank des aktuellen "Bienenhypes" und der vielen neuen Jungimker.

Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?

Nein! Ohne den Imker würde ein Bienenvolk nach 2 Jahren durch Milbenbefall sterben!

Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?

Das versuche ich auch noch zu ergründen... Sooo viele Betriebsweisen, so viele verschiedene Beutenarten und -maße... und jeder weiß es am besten...

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