Björn M.
Björn M.
aus 55234 Albig, Deutschland
imkert seit 2020

Ich finde es faszinierend wie Bienen aus nichts Waben erschaffen, die absolut perfekt sind. Und wie in einem augenscheinlichen Chaos, soviel Ordnung herrscht.

Hallo! Ich bin Björn

Ich betreue 5 Bienenstöcke seit 2020.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

Ich liebe die Biene seit eh und je. Von daher spielte ich schon lange mit dem Gedanken, zu Imkern. Das betreuen dieser Völker hat was unheimlich beruhigendes. Und zu wissen das man ein Teil eines doch eigentlich wilden Lebewesen ist, hat was sehr schönes.

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

Ich bin Björn Mann, 44 Jahre und lebe in Rheinhessen. Zum Imkern kam ich durch den Schwiegervater meines Bruders, der seit vielen Jahren in Kreis Dittmarschen imkert. Nach intensiver, zweijähriger Vorbereitungen, habe ich 2020 mit zwei Zanderbeuten und einer Tob-Bar-Hive begonnen. Die Tob-Bar-Hive stellt zugleich auch meine größte Herausforderung dar. Sie wird hier zu Lande nur selten verwendet und so muss man doch für das ein oder andere Problem nach Lösungen suchen. Mittlerweile ist meine Völkerzahl auf 5 gestiegen. Nach dem doch recht verregneten Sommer 2021, sind alle fünf Völker gut durch den bisherigen Winter gekommen und wir freuen uns auf die kommende Saison.

Interview

Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?

Das Wetter! Das Klima hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert und führt leider auch dazu das Sommer zu nass, zu stürmisch oder viel zu trocken sind.

Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?

Die Sicht auf die Natur hat sich bei mir sehr stark geändert! Ich gehe wesentlich bewusster durch die Natur und achte viel mehr auf Blumen und Wälder. Schon aus dem Interesse daran, das es meinen Bienen gut geht und sie Pollen, Nektar und Wasser finden.

Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?

Ich nutze den Verein tatsächlich hauptsächlich wegen dem Austausch bei Problemen und wegen dem Versicherungsschutz.

Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?

Heute findet man zwar immer sehr nette Angebote für Imker (Internet sei Dank), dennoch sollte man am Anfang mit ein wenig mehr rechnen. Die Grundausrüstung kann je nach Anzahl der Völker schon schnell mal bei 1000€ und mehr liegen! Vieles bekommt man aber auch gebraucht, oder kann es sich im Verein leihen/nutzen.

Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?

Mit fünf Völker kann ich natürlich nicht vom Imkern leben. Möchte ich aber tatsächlich auch nicht. Mir ist die Biene sehr wichtig und ich möchte sie schützen! Aber nicht ausbeuten.. deswegen entnehme ich auch nur den Überschuss an Honig und lass den Bienen stets genug, das sie immer gut versorgt sind.

Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?

Ich glaube das Honig- & Wildbienen sich nicht gegenseitig vertreiben. Beide Arten haben ihren eigenen Lebensraum. Wir haben in der unmittelbaren Nähe zu unserem Bienenstand Insektenhotels stehen, in dem auch Wildbienen leben. Ich merke nicht, das der Bestand der Wildbienen nun weniger wird. Eher habe ich das Gefühl das er stetig steigt.

Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?

Das seh ich tatsächlich nicht so! Ich kenne hauptsächlich ältere Imker und sie sind immer hilfsbereit und freundlich.

Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?

Definitiv nein! Klar bringen Bienenvölker auch Arbeit mit sich, aber als Imker macht man dies sehr gerne. Und Hand aufs Herz, unsere Hühner, Hasen und unser Hund, machen mehr Arbeit, als die Bienen!

Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?

Ich glaube, das die Menschen zwar den Stellenwert der Bienen kennen und ihn gerne schützen möchten, ihn der Aufwand aber erheblich zu groß ist. Die Anfänglichen Kosten sind allerdings auch nicht zu verachten!

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

Was soll Honig kosten.. das ist seit eh her ein kontrovers diskutiertes Thema. Ich finde man sollte seinen Honig nicht unter Wert verkaufen. Ich gebe meinen Honig für 7€ pro 400g ab.

Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?

Ich glaube der Imker muss lernen, sich nach seinen Völker zu richten und die Natur einfach mal machen zu lassen. Wenn ich stetig versuche alles zu lenken, dann werde ich gewiss zum größten Feind.

Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?

Dieses Phänomen kenne ich sehr gut. Ich glaube, es beruht daher, das jeder der Meinung ist, das sein Weg der beste ist. Meiner Meinung nach ist es oftmals aber viel besser die Natur es machen zu lassen.

Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?

Ich denke man sollte den Menschen ins Bewusstsein holen, das Bienen sehr wichtig sind. Ein Steingarten zb. kann nicht Sinnvoll für die Natur sein. Nur wenn den Menschen dieses bewusst wird, werden sie ihre Denkweise ändern. Die Natur ist absolut in der Lage sich selbst zu regulieren, wenn man sie einfach mal lässt.

Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?

Den Bienen ein wenig Freiraum zu geben! Gerade wenn man sein erstes Volk hat, möchte man am liebsten jede Sekunde nach Ihnen schauen und beobachten wie sie emsig ihre Waben ausbauen. Aber, die Biene sollte nicht übermäßig in ihrer Beute gestört werden. Dies kann manchmal sogar dazu führen, das die Bienen sich so gestört fühlen, das sie wieder ausziehen.

Was denkst du über Hektar Nektar?

Ich finde das Projekt von Hektar Nektar super! Bienen (gleich ob Wild-, oder Honigbienen) müssen geschützt werden. Durch das Projekt wird für ein Fortbestand dieser so wichtigen Lebewesen gesorgt und es findet ein Zusammentreffen zwischen Firmen und Imker statt. Dadurch erfolgt natürlich auch ein Austausch über Umweltschutz.

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