Oliver H.
Oliver H.
aus 59939 Olsberg-Assinghausen, Deutschland
imkert seit 2013

Ich finde die Bienen faszinierend. Sie strahlen Ruhe und für mich Entspannung aus. Ich finde es erstaunlich, wie das Volk organisiert ist. Nach einen stressreichen Arbeitstag find ich bei den Bienen Ausgleich und Entspannung.

Hallo! Ich bin Oliver

Ich betreue 20 Bienenstöcke seit 2013.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

Ich finde die Imkerei so gut, weil ich soviel gutes für die Umwelt, für meine Mitmenschen und vor allem für die Biene tun kann. Im Jahr 2011 habe ich eine Streuobstwiese mit 16 Bäumen gepflanzt. Auch dies zahlt sich aus, weil die Bienen mich und meine Familie jedes Jahr mit reichlich Obst versorgen.

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

Im Vorfeld habe ich 4 Imkereibücher gelesen. Dann habe ich unseren 1. Vorsitzenden des Imkervereins Olsberg gefragt, ob er mich etwas betreut. Seit dem habe ich den Honiglehrgang, diversen Pia Aumeier Veranstaltungen, Seminare, Schulungen über Bienenkrankheiten,etc. besucht. Interessant fand ich auf jedem Lehrgang, das es so viel verschiedene Betriebsweisen , Meinungen und Argumente gibt. Als Neuimker glaubt man ja fast alles. Nun habe ich meinen eigene Betriebsweise gefunden und setze diese Erfolgreich um. Zur Imkerei bin ich durch meinen Sohn Elias (7) gekommen. Er hat eine Imkerei im Nachbardorf besucht und entsprechendes Infomaterial mitgebracht. Seitdem bin ich infiziert. Nun hörte ich, das mein Uronkel im 2. Weltkrieg an der gleichen Stelle Bienen hielt wie ich es jetzt mache. Die Imkerei liegt also in der Familie.

Interview

Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?

Die größte Herausforderung für mich war es, mit einer gewissen Ruhe an die Bienen zu gehen. Mal eben nachschauen kann man nicht.

Was lernen ImkerInnen genau?

In der Imkerausbildung lernt man die Anatomie der Bienen, das gesamte Bienenjahr, wirtschaftliches Imkern, Verarbeitung von Wachs und Bienenprodukten, Vermarktung, etc. Das meiste lernt man natürlich durchs Selbermachen. Fehler entstehen, aber nur so lernt man es richtig. Der Imkerpate sollte immer erreichbar sein.

Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?

Ich sehe die Welt ziemlich anders als vorher. Ich verstehe nicht, wie manche Glyphosat versprühen. Diese Menschen vergifte sich und andere. Ich unterstütze den Verein "Vorbildliche Streuobstwiese NRW" und bin auch schon ausgezeichnet worden.

Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?

Ich nutze den Verein zum Meinungsaustausch, verschiedene Veranstaltungen, monatlicher Stammtisch

Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?

In der Lektüre werden die Anschaffungskosten meist untertrieben. Man muss schon mit 2000-3000€ rechnen. Klar helfen auch die Imkerkollegen, damit man nicht alles auf einmal kaufen muss. Außerdem vermehre ich durch Königinnenzucht und Brutentnahme im Spätsommer.

Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?

Leben kann ich nicht davon, aber mein Traum ist es einmal Berufsimker bzw. im Nebenerwerb zu imkern.

Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?

Nein, Bei uns auf dem Land ist das Verhältnis ausgewogen. Hier wird sehr viel für die Wildbienen getan. Es werden Insektenhotels an öffentlichen Plätzen und Kindergärten aufgestellt um auf den sensiblen Lebensraum der Bienen und Wildbiene hinzuweisen.

Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?

Dieses kann ich bestätigen. Als Neuimker wurde ich teilweise ins kalte Wasser geworfen. Bloß nichts weitersagen, er könnte mehr Honig ernten als ich, waren die Stimmen. Auch über meine Betriebsweise vom angepassten Brutraum halten die älteren nichts.

Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?

Dem stimme ich nicht zu. Im Frühjahr und Sommer hat man etwas Stress, dafür im Winter Pausen. Ein Hund muss das ganze Jahr gefüttert werden.

Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?

Viele Neuimker schaffen sich meist nur ein bis zwei Völker an. Bei vielen Stadtimkern .ist bestimmt auch das Platzproblem ein Problem. Hier auf dem Land haben die meisten Neuimker 3-5 Völker.

Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?

Die neue Generation besucht vor allem Lehrgänge und Seminare. Die alten halten an ihrem alten System fest weil es schon immer so war und funktioniert hat.

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

Man darf die Arbeit natürlich nicht mitrechnen. Dann müsste das Glas 12€ kosten. Ich denke mit 6-7€ pro 500g sind in Ordnung. Bei uns gibt es allerdings Altimker die das Glas für 3€ verkaufen. Das ist natürlich zu wenig.

Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.

Wo die Landwirtschaft ausgebeutet wird kann es schonmal vorkommen das die Bienen weniger werden. Man muss sich natürlich auch mit den Bienenkrankheiten beschäftigen, damit diese unter Kontrolle bleiben.

Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?

Auch das stimmt, Viele Jungimker reißen das Volk täglich auf und reißen alles auseinander. Je mehr Erfahrung man hat, desdo besser wird es. Man darf die Krankheiten natürlich nicht außer Acht lassen. Wer nichts macht, bekommt eine Überraschung

Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?

Die Problematik gibt es in vielen Hobbys. Eingefleischte Jäger z.B. schwören auch das jahrelang benutze Geschoss. Jeder Hobbyzüchter, sei es Schwein Huhn oder Biene hat seine Erfahrungen gemacht und will diese natürlich auch nicht weitererzählen. Es ist ja ein Hobby und kein Beruf. Hier sollten Erfahrungen ausgetauscht werden.

Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?

in dem Honig z.B. nicht unterm Preis verkauft wird. Die Imkerei ist ein nicht billiges Hobby. Die Bienen profitieren davon. Des Weiteren sollten Gelder aus EU oder Land an die Imker gegeben werden. Diese übernehmen einen nicht unerhebliche Bestäubungsleistung. Landwirte erhalte ja auch Subventionen. Städte und Gemeinden sollten als erstes auf Unkrautvernichtungsmittel verzichten, Kreisverkehre und Grüninseln nicht sofort von Unkraut roden.

Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?

Sucht euch einen Imkerpaten, lest Bücher, besucht Seminare. In dem sie sich an die Imkervereine wenden. Hier wird Ihnen auf jeden Fall weitergeholfen. Ich habe auch schon 2 Jungimkerinnen ausgebildet.

Was denkst du über Hektar Nektar?

Diese Plattform finde ich sehr gut, damit Imker und Landwirte gegenseitig sensibilisiert werden. Ich würde mir mehr Infos über die Arbeit, Erfahrungen von Hektar Nektar wünschen.

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