Patrick F.
Patrick F.
aus 22527 Hamburg, Deutschland
imkert seit 2020

Das arbeiten an den Bienen und die Ruhe die ich in der Arbeit mit ihnen finde.
Da ich sowieso gerne draußen bin, bin ich bei den Arbeiten in der Natur ruhig und Ausgeglichen.
Und das ich bei den Bienen nichts erzwingen kann, auch wenn sie mich als Imker brauchen, machen sie das was für sie am besten ist alleine.

Hallo! Ich bin Patrick

Ich betreue 4 Bienenstöcke seit 2020.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

Ich bin gerne in der Natur, übernehme gerne Verantwortung für die Bienen und deren Gesundheit und denke das dieses ein Hobby sein wird das mich persönlich dazu bringt die Natur noch aufmerksamer zu beobachten. Das ganze drumherum mit den Bienen ist ja sehr Wetter abhängig und vom jeweiligen Stand der Trachten. Das alles Aufmerksam zu beobachten und in die Imkerei mit einzubeziehen ist für mich sehr reizvoll. Das ich Honig mag ist irgendwie auch von Vorteil denke ich. ;) Als größte Herausforderung sehen ich die Bekämpfung der Varroamilbe an.

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

Moin auch, ich bin Patrick, 51 Jahre Alt. Beruflich bin ich als Straßenwärter auf der Autobahn A 7 in Hamburg beruflich viel draußen. Das finde ich ganz schön da ich die Natur sehr schätze. Als Einsatzveteran der Bundeswehr, habe ich es nicht so mit vielen Menschen um mich herum. Das gleiche ich aus in dem ich viele kleine Bienen um mich herumwuseln habe. Ich habe 2 erwachsene Kinder, die auch nicht mehr bei mir wohnen, und lebe mit meiner Freundin zusammen. Weiter Hobbys von mir sind Bushcraft und Reenactment. Im Bushcraft geht es um das draußen schlafen in der Natur und das arbeiten mit Holz. Ich baue mir Gegenstände aus gefunden Totholz die ich nutze um mir ein Lager zu bauen oder Werkzeuge zu haben wenn ich auf dem Feuer koche. Zu den Bienen bin ich gekommen als ich auf einem der örtlichen Imkertage eines Freilichtmuseums eine Gruppe Menschen um 2 Imker stehen sah. Sie forderte die Menschen auf mal die Hand an eine Traube Bienen zu legen die an einem Dreibock hing. Im innersten der Traube war der Käfig mit der Königin und die Traube hing um sie herum. Dieses unheimlich starke Vibrieren hat mich total fasziniert. 2020 hab ich einen 6 tägigen Imkergrundkurs bei https://beehappy-imkerei.de/ mit Felix Mrowka gemacht. Seit dem habe ich 2 Völker.

Interview

Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?

Für mich persönlich ist die größte Herausforderung die Bienen gesund und fit zu halten. Krankheiten zu vermeiden und die Varroamilbe zu bekämpfen. Die Beobachtung und Vorraussagen des Wetters einschätzen lerne ich immer besser.

Was lernen ImkerInnen genau?

Neben den Grundlagen wie der Biologie der Bienen, Beuten- und Standortwahl, Kauf von Bienen und was zu beachten ist, die wichtigsten Arbeiten im Bienenjahr, Honigernte und Verarbeitung, Wachsbearbeitung, Bienenkrankheiten sowie Rechtsvorschriften, lerne ich gerade die unzähligen Verschiedenen Pflanzen kennen und das Wetter.

Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?

Ich bin noch aufmerksamer in Bezug auf das Wetter geworden. Auch sehe ich Planzen und Bäume nun in anderem Licht. Ein Wald hat mich schon immer erfreut, doch jetzt sehe ich noch viel mehr als nur Bäume und Ruhe. Ich lerne gerade die Unterschiedlichen Zeiten wann welche Tracht steht.

Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?

Ich bin Mitglied in einem Imkerverei in Norderstedt. Dort nutze ich das geballte Wissen um mich noch mehr in das Thema einzuarbeiten. Auch finde ich eine Vernetzung unter Imkern wichtig und notwenidig.

Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?

Die bisherigen Kosten habe ich auf ca. 1500 Euro veranschlagt. Und das war zu wenig geschätzt. Ich habe für den Anfang mit zwei Völkern ca. 2000 € ausgeben. Der laufende Betrieb ist bei mir noch nicht zu ermitteln, da ich noch einen großteil des Equipments des Anfangs nutze und kaum etwas zu kaufen muss. Futterkosten für 2 Völker belaufen sich zur Zeit auf ca. 200 Euro im Jahr.

Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?

Nein! Mein Ziel ist es mit den Bienen zu arbeiten ohne sie zu sehr auszunutzen. Natürlich ist mir bewusst das ich mit der Honigernte die Tiere unter Stress setzte indem ich sie "schröpfe" und somit dazu bringe mehr zu arbeiten. Aber ich glaube das man das in einem Vernünftigen Maßstab machen kann. Mir geht es nicht so sehr um die Honiggewinnung, mehr um das Arbeiten für und mit den Tieren.

Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?

Das halte ich für nicht sehr wahrscheinlich. Auch wenn es gerade modern wird, ein Wort das mir in diesem Zusammenhang nicht gefällt, zu Imkern denke ich nicht das die Wildbiene damit gefährdet wird. Ich halte es für Wahrscheinlicher das der Mensch mit seinem Ausbreitungsdrang und den Finanziellendenken der Wildbiene gefährlicher werden wird.

Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?

Ich halte es für falsch. Man sollte sich freuen wenn jüngere Menschen sich für das Thema begeistern und sollte sie dabei Unterstützen. Zumal beide Seiten voneinander lernen könnten.

Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?

Nein. Bienen sind keine Haustiere. Außerdem ist es für mich persönlich immer ein kleiner Kurzurlaub wenn ich an den Bienenstöcken arbeite.

Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?

Da habe ich nicht genügen gelesen drüber um mir eine Meinung zu bilden.

Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?

Die neue Imkergeneration geht mit neuen Ideen und Ansätzen an die Arbeit. Vielen ist der Naturschutz und das Tierwohl inzwischen wichtig, vielleicht wichtiger als er früher war.

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

Eine schwere Frage. Die arbeit die man sich macht wird eh nicht so bezahlt wie es sollte. Wenn ich tatsächlich alle reinrechne was ich mache und angeschaft habe und dabei nur den Mindeslohn als Grundlage nehme, so wären wir bei über 12 € das Kilo....

Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.

Ja gibt es im Bereich der Wildbienen. Krankheitserreger, die industrielle Landwirtschaft mit ihren Pestizideinsätzen und Monokulturen, das Wegbrechen von Lebensräumen, Luftverschmutzung und Klimawandel - alle dürften hier eine Rolle spielen. Aber es setzt in der Landwirtschaft langsam ein Umdenken ein, vielleicht erzwungen durch die Politikm vielleicht aber auch durch den Generationswechsel. Warum auch immer, es ist erfreulich das es langsam vermehrt wieder Blühstreifen gibt und junge Landwirte sich freuen wenn der Imker zu ihnen kommt und sagt er möchte an ihren Feldern Beuten aufstellen. Ich habe bisher durchweg Positive reaktionen erlebt und denke das dies der Weg ist. Imker und Landwirt müssen ins Gespräch kommen.

Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?

Hm..für die Wildbienen denekn Naturschützer vielleicht, aber Imker legen auch Bienenweiden an die der Wildbiene nützlich sind. Der Honigbiene bestimmt nicht, denn der widmet er seine Arbeit und Zeit und sein Geld und seine Liebe und Aufmerksamkeit.

Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?

Weil es nicht nur bei Imkern so ist. Fragen Sie doch mal einen Fußballfan zur Nationalmannschaft. Von 3 mutieren 2 zu Bundestrainern die es besser können ohne jemals selbst einen Ball getretten zu haben, und einer der nicht zufrieden ist weil früher sowieso alle besser war. Ich befürchte das viele Menschen vergessen und verlernt haben dem anderen auch seine Meinung zu zugestehen.

Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?

Ein Zusammenspiel mit Landwirtschaft, Naturschutz und Industie. Jeder soll und muss den anderen Platz und Raum geben.

Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?

Bevor man sich Bienen zulegt, sich zu hinterfragen warum will ich das machen. Dann einen Imkerkurs zu machen und dann....keine Angst haben, einfach machen.

Was denkst du über Hektar Nektar?

Ich finde die Kombination von Marktplatz, Förderung und Community gelungen.

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