Pia, G.
Pia, G.
aus 73432 Aalen, Deutschland
imkert seit 2015

Besonders faszinierend finde ich ihre Schwarmintelligenz. Obwohl ein Volk aus so vielen Wesen besteht, organisieren sie sich einwandfrei: ob pflege der Brut, die Kommunikation beim Nektar sammeln oder die Planung vor dem Schwärmen - einfach krass was die kleinen hin bekommen.

Hallo! Ich bin Pia,

Ich betreue 2 Bienenstöcke seit 2015.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

Insekten, insbesondere Bienen, fand ich schon seit Kindertagen faszinierend. Mit der Imkerei habe ich begonnen um etwas gegen das Insektensterben zu tun. Und wegen dem Honig.

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

Hi, ich bin Pia und schon von klein auf Bienenbegeistert. Mein erstes Volk bekam ich dann vor 5 Jahren mit 13 Jahren. Damals imkerte ich mit einer Bienenkiste, wobei ich später auf Magazinbauten umgestiegen bin. Auch wenn ich Honig unglaublich liebe, war das nicht die Hauptmotivation: Viel mehr geht es mir um die Bestäubungsleistung der fleißigen Damen. Das Imkern hab ich mit einer Mischung aus Pate und Selbststudium erlangt. Bevor ich mit dem Imkern begonnen habe, und jetzt natürlich noch immer habe ich viele Bücher über Bienen gelesen und mir Informationen aus dem Internet geholt. Ich war aber immer sehr froh, dass ich in den ersten zwei Jahren einen erfahrenen Imker an meiner Seite hatte, den ich um Hilfe bitten konnte. Zusätzlich bilde ich mich mit Vorträgen und Lehrgängen unseres Imkervereins weiter.

Interview

Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?

Die Varroamilbe ist noch immer eine große Herausforderung. In den nächsten Jahren, könnte ich mir aber auch gut vorstellen, dass wir noch mehr Probleme mit Pestiziden und dem Klimawandel und den damit einhergehenden Veränderungen der Natur bekommen werden.

Was lernen ImkerInnen genau?

Zum einen lernt man als ImkerIn natürlich mit Bienen umzugehen. Dazu gehört die Pflege, die Vermehrung, die Produktion und Vermarktung von Imkereierzeugnissen aber auch Öffentlichkeitsarbeit wird gemacht. Außerdem lernt man die Natur und deren Zusammenhänge besser zu verstehen.

Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?

Seit ich Imkerin bin erlebe ich die Geschehnisse in der Natur intensiver und achte mehr auf Veränderungen. Beispielsweise achte ich besonders auf die Tracht, was Blüht und wie die Witterungsbedingungen sind, oder wo ein guter Standort wäre.

Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?

Vereine sind eine super Möglichkeit sich Fortzubilden oder um einen Paten zu finden. Gerade für Jungimker können die Austauschmöglichkeiten sehr hilfreich sein. Ich persönlich fand es jedoch sehr schade, dass in meinem Imkerverein eher ältere Leute und kaum Frauen waren.

Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?

Das ist ganz unterschiedlich. Zum einen kommt es drauf an, ob man von jemandem etwas günstig übernehmen kann oder das erste Volk mit Zubehör vielleicht sogar geschenkt bekommt. Wenn man nur wenige Völker hat, kann man das Zubehör für die Honigernte oft vom Verein günstig ausleihen. Hält man allerdings viele Völker, kann da einiges im mindestens 4-stelligen Bereich zusammen kommen. Wie so oft kommt das auf die jeweiligen Umstände an.

Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?

Ich denke, solange es genügend unterschiedliche Tracht gibt und man nicht übertrieben viele Völker an einem Standort hält, können die verschiedenen Bienenarten gut nebeneinander leben.

Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?

Ich habe immer die Erfahrung gemacht, dass ältere ImkerInnen mich als Jungimkerin gerne unterstützt haben und mir meine Fragen gerne beantworteten.

Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?

Sicherlich geht mit Bienen eine große Verantwortung und Verpflichtung einher. Bienen haben jedoch den Vorteil, dass man nicht jeden Tag oder jede Woche nach ihnen schauen muss und meist hat man für die anstehenden Arbeiten einen gewissen Spielraum.

Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?

Ich glaube viele der Jungimker haben mit dem imkern begonnen um Bienen zu schützen. Wahrscheinlich wollen Sie erst einmal die Imkerei kennen lernen. Zudem könnte ich mir vorstellen, das viele Jungimker fürchten, dass mehr Völker ein zu großer aufwand wären.

Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?

Das kann man nicht so pauschal unterscheiden. Wahrscheinlich kommen die neuen Imker jedoch eher aus dem urbanen Raum.

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

Normaler Honig sollte 14€/Kg kosten, Sortenhonig darf gerne mehr kosten. Beim Preis ist mir vor allem Wichtig, dass die Arbeit des Imkers und der Bienen wertgeschätzt wird. Honig sollte nicht zu günstig verkauft werden, weil sich sonnst die Imkerei nicht mehr lohnt und dies zu einem noch weiteren Bienensterben führen würde.

Ist der/die ImkerIn der größte Feind der Bienen?

Nein, gute Imker, die sich nicht nur auf wirtschaftlichen Ertrag fokussieren sind für die Bienen kein feind. Im Gegenteil: Sie pflegen die Bienen und können auf die Probleme der Bienen aufmerksam machen.

Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?

Als Grundlage ist es wichtig, dass es ein vielseitiges und dauerhaftes Trachtangebot gibt, sodass die Bienen (auch Wildbienen) immer genügend Futter finden. Darüber hinaus sollte auf Pestizide möglichst verzichtet werden, da diese den Bienen großen Schaden hinzufügen. Als dritten Punkt brauchen wir mehr Bienen und dazu wiederum gut ausgebildete Imker.

Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?

Ein Pate - gerade am Anfang wenn alles neu ist, hilft es wenn man sich an jemanden erfahrenes wenden kann.

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