Dariusz R.
Dariusz R.
aus 9842 Mörtschach, Österreich
imkert seit 2013

Eigentlich scheint die Biene als Individuum nichts Besonderes zu sein, aber ein ein Blick in ein Bienenvolk zeigt, dass sich da eine neue Welt auftut: es gibt immer was Neues zu entdecken und zu lernen.

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Hallo! Ich bin Dariusz

Ich betreue 6 Bienenstöcke seit 2013.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

Es ist mir wichtig einen Beitrag zu leisten zum Erhalt der Carnicabiene. Für unseren Hof, für alles, was wir anbauen sind gesunde Bienen wichtig. Für uns zählt nicht der Honigertrag, obwohl wir uns natürlich über eine schöne Honigernte freuen - in erster Linie geht es uns um die Bienen und dass es ihnen bei uns gut geht. Beim Imkern lernt man immer dazu, es gibt immer wieder etwas Neues und auch wenn jahrelange Erfahrung etwas sicherer und routinierter im Umgang mit den Bienen macht, so erfüllt es mich doch jedes Mal von Neuem mit Ehrfurcht, wenn ich einen Blick zu meinen Bienenvölkern hinein in den Bienenstock mache.

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

Zuerst hat mir ein alter Nachbar das Imkern gezeigt, Schritt für Schritt hat er mich an seinem Wissen teilhaben lassen und mich bei Fragen begleitet. Dann habe ich verschiedene Ausbildungen gemacht und bin jetzt auch Facharbeiter in Bienenwirtschaft. Wir haben einen kleinen, aber feinen Bio-Bergbauernhof im Kärntner Mölltal im Nationalpark Hohe Tauern, den wir wieder neu belebt haben und mit Schafen, Hühnern, Mangalitzaschweinen und Bienen (!!!!) bewirtschaften. Wir haben (derzeit) nur wenige Produkte ab Hof zu verkaufen, in erster Linie sind wir ein Selbstversorgerhof. Für uns ist Bio eine Lebenseinstellung und deshalb ist alles, was wir auf unserem Hof tun immer auch im Blick auf das Wohlergehen von Natur und Mensch ausgerichtet. Wir leben in Mitten der Natur und sind sehr dankbar für diesen kostbaren Schatz: die Pflanzen- und Tiervielfalt ist groß. Aber auch wir spüren, dass sich etwas verändert und die Wetterextreme sind deutlich spürbar. Die Bienen sind dabei wichtige Begleiter und es liegt uns am Herzen, dass wir achtsam mit ihnen, ihrer Lebensweise und auch mit dem kostbaren Gut Honig umgehen. Es ist uns wichtig, dass auch unsere vier Kinder mitgestalten dürfen - so wachsen auch sie langsam hinein und lernen Zusammenhänge kennen. Die ersten Juniorbeuten für Bienenvölker haben auch schon Einzug gehalten am Hof.

Interview

Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?

Das ist etwas, das wir hier bei uns nicht beobachten können. Es gibt eine große Vielfalt - dafür sind wir sehr dankbar!

Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?

Diese Erfahrung haben wir nicht gemacht - im Gegenteil: die "alten Imker" teilen ihr Wissen sehr gerne und unterstützen jeden, der sich für das Imkern interessiert.

Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?

Sie sind das wunderbarste :)

Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?

Man braucht viel Zeit, wenn man das Imkern achtsam angeht - und es ist eine bewusste Entscheidung, wenn man sich für das Imkern (zu dem für mich auch das Beobachten der Bienen gehört) Zeit nehmen möchte bei all den Anforderungen und Aufgaben, die das Leben so bereit hält. Je mehr Völker, umso mehr Zeit :) Aber es ist auch so, dass viele Bienenvölker sterben: Pestizide, Krankheiten, Varroa, Futtermangel,... - und auch die Veränderungen im Klima machen den Bienen zu schaffen. Eigentlich ist es wirklich traurig, dass Bienen ohne den Imker nicht überleben können: wegen der menschengemachten Probleme, die z.B. die Agrarindustrie mit sich bringt.

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

In unserer Gegend, in der die Bedingungen sehr schwierig sind durch die langen Winter, starken Wind und ohnehin nur ein Mal Honigschleudern möglich ist, sollte der Wert von 1kg Honig mindestens 25euro sein. Honig ist ein wertvolles Produkt, das sollte deutlich gemacht werden: es ist ein reines Naturprodukt, hinter dem viel Mühe und Liebe steht.

Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?

Biologische Landwirtschaft unterstützen - damit wäre schon das Thema Pestizide/Neonicotinoide/Herbizide etc. deutlich reduziert.

Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?

Es ist wichtig, realistisch an die Sache heranzugehen - am Anfang passieren Fehler, es gibt Verluste,... - daraus lernen, sich weiter entwickeln und dabei bleiben - Durchhalten :)

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