Christof G.
Christof G.
aus 47800 Krefeld, Deutschland
imkert seit 2020

Dieses kleine Insekt fasziniert mich wegen dem unabkömmlichen Trieb für ein höheres Ziel (Überleben des Stocks) zu arbeiten. Auch die einzigartigen biologischen Leistungen wie z.B. die Art des Zusammenlebens, der immensen Arbeitsleistung und des Verständigungsvermögens finde ich sehr spannend.

Hallo! Ich bin Christof

Ich betreue 3 Bienenstöcke seit 2020.
Über mich

Was gefällt dir an der Imkerei? Was sind die größten Herausforderungen beim Imkern?

Ich mag es sehr mit und in der Natur zu arbeiten und das Produkt Honig entstehen zu sehen. Außerdem schmeckt Honig einfach köstlich und ich kann davon nicht genug bekommen.

Stell dich doch kurz vor! Wie bist du zur Imkerei gekommen? Seit wann imkerst du?

2019 erzählte mir ein ehemaliger Arbeitskollege von seinen neuem Hobby, der Imkerei. Dies machte er so euphorisch, dass mein Interesse geweckt war. Nachdem ich mich über das Internet noch ein wenig mehr über die Bienenhaltung informiert hatte, war ich sofort infiziert von der Faszination Honigbiene. Eigener Honig schmeckt doch am besten und man tut auch etwas für die Umwelt! Anfang 2020 absolvierte ich eine einjährige Ausbildung für Neuimker am Bienenmuseum Duisburg. Neben viel Theorie, folgt aber auch ein ganzes Bienenjahr die praktische Ausbildung am Bienenstand. Eine sehr wichtige Voraussetzung, um beim Imkern nicht alles falsch zu machen. Seit Juni 2020 besitze ich meine ersten eigenen Bienenvölker und starte als Hobby-Imker nun durch.

Interview

Welche ist die größte Herausforderung für ImkerInnen?

Die Varroamilbe weiter zu bekämpfen.

Was lernen ImkerInnen genau?

Grundlagen wie die Biologie der Bienen, die gängigsten Beutenarten, die richtige Standortwahl, was beim Kauf von Bienen zu beachten ist, die Arbeiten im Bienenjahr, Honigernte und Verarbeitung, Wachsverarbeitung, Pflanzen- und Wetterkunde, Bienenkrankheiten und natürlich auch Rechtsvorschriften.

Wie hat sich deine Sicht auf die Natur geändert seit du ImkerIn bist?

Ich bin aufmerksamer in Bezug auf das Wetter geworden und gehe ich mit bewußt offenen Augen durch die Natur.

Wie nutzt du Vereine und wie ist der Zusammenhalt?

Ich bin Mitglied im Imkerverein Krefeld. Dort gibt es eine sehr aktive Community über die viel Wissen transportiert wird. Wegen meiner geringen Anzahl an Bienenvölkern, besitze ich z.B. keine eigene Honigschleuder. Der Imkerverein hat aber einen eigenen Schleuderraum, im dem alle Gerätschaften zur Honigernte vorhanden sind und den Hygieneanforderungen entspricht. Diese Angebot nehme ich immer dankend an.

Was kostet der Start in die Imkerei und was der laufende Betrieb?

Für jede voll ausgestattete Magazinbeute kann man mit etwa 400,- € für Materialkosten und Bienenvolk rechnen. Hinzukommen dann noch einmalig ca. 150,- € für Arbeitsgeräte und Schutzausrüstung. Im laufenden Betrieb fallen dann noch Futterkosten, Beitrag für die Tierseuchenkasse, Nutzungsgebühr des Schleuderraums, Kosten für die Honigvermarktung und ggf. die Mitgliedschaft in einem Imkerverein an. Diese Kosten können aber saisonional und regional sehr unterschiedlich.

Kannst bzw. möchtest du von der Imkerei leben?

Nein. Die Imkerei ist ein Hobby. Aber durch den Verkauf von Honig kann ich einen Teil der Kosten auffangen, was das Hobby an sich noch erschwinglich macht.

Es gibt die Sorge, dass die Honigbienen Wildbienen vertreiben. Wie siehst du das?

Das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Honig- und Wildbienen sind an ihre jeweiligen Lebensräume optimal angepasst.

Ältere ImkerInnen sollen angeblich ungern ihr Wissen teilen. Was denkst du darüber?

Das kann ich nicht bestätigen. Bei uns im Verein wird Wissen transparent weitergeben. Auch gibt es etliche erfahrende Imker, die als Vlogger oder Blogger ihr Wissen frei verfügbar teilen.

Sind Bienen das anstrengendste oder betreuungsintensivste Haustier?

Nein, überhaupt nicht. Der Betreuungsaufwand für einen Hund oder ein Pferd ist wesentlich größer.

Die Anzahl der ImkerInnen steigt. Die Anzahl der Bienenvölker nicht. Was ist deiner Meinung nach der Grund?

Um mir hierzu eine fundierte Meinung bilden zu können, muss ich mehr Hintergrundwissen anlesen.

Was unterscheidet die neue Imkergeneration von der alten?

Die neue Imkergeneration geht mit neuen Ideen und Ansätzen an die Arbeit. So zieht langsam die Digitalisierung in die Imkerei ein und unterstützt den Imker bei seiner Arbeit. Der Bienenstock wird "Smart" (IoT).

Wie viel sollte ein Kilo Honig deiner Meinung nach kosten?

Es benötigt schon etwas Fingerspitzengefühl, um einen Fairen Honig-Preis zu ermitteln. Ein Kilo Honig sollte zwischen 14,- und 18,- € kosten. Reiner Sortenhonig sollte schon etwas teurer sein als "normaler" Frühlingsblüten- bzw. Sommerblütenhonig. Auch darf Honig vom Imker ruhig teurer sein, als der aus dem Lebensmittelgeschäft. Nicht damit der Imker reich wird. Denn reich wird der Imker nicht wirklich damit. Je nach Wetterlage und Trachtangebot kann der Honigertrag auch sehr viel geringer ausfallen. Die Fixkosten bleiben aber unterm Strich immer gleich. Die Wertschätzung für das Produkt ist meiner Meinung nach der wichtigste Punkt, um einen höheren Honigpreis zu rechtfertigen.

Gibt es ein Bienensterben oder nicht? Begründe bitte deine Meinung.

Honigbienen werden nicht aussterben solange es fürsorgliche Imker gibt. Was uns wirklich beunruhigen sollte, ist das massenhafte sterben von anderen Insekten.

Frage 3 ImkerInnen, bekomme 4 Antworten. Wieso ist das so in der Imkerei?

Das ist doch nicht nur in der Imkerei so. Die Sichtweise eines jeden Menschen spielt hier eine Rolle. Schließlich gilt auch in der Imkerei die Redewendung: "Viele Wege führen nach Rom!"

Wie sieht sinnvoller Bienenschutz aus?

Ein Zusammenspiel aus Landwirtschaft, Naturschutz und Industrie, in dem jeder dem anderen ausreichend Platz und Raum gibt.

Was empfiehlst du ImkerInnen, die neu beginnen?

Besucht auf jeden Fall einen Kurs für Neuimker und nehmt Kontakt zu einem lokalen Imkerverein auf, um dort einen Imkerpaten zu finden.

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